Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer protestierten am Samstag – anlässlich der Orange Days – gegen Gewalt an Frauen (wir berichteten). Mit dabei waren auch die Lüdenscheider Soroptimistinnen, für die Gewalt gegen Frauen und alle Schwächeren und Unschuldigen in der Welt ein wichtiges Thema ihres sozialen Engagements sei. Britta Nolte betonte stellvertretend, dass es leider auch im 21. Jahrhundert immer noch nötig sei, gegen Gewalt, Kriege, Hass und Zerstörung in der Welt anzugehen. Bis zum 10. Dezember, dem Tag der Internationalen Menschenrechte, würden die Orange Days auch in Lüdenscheid ausgerufen. Auf Initiative der Soroptimistinnen leuchten der Turm der Phänomenta und die Erlöserkirche in strahlendem Orange. Foto: Turgay Senlikoglu
Der Service-Club Soroptimist International Lüdenscheid feierte am Freitag eine Premiere: Erstmals begrüßte Präsidentin Katja Hafenrichter im Saal der Stadtbücherei den Krimi-Autoren Michael Wagner. Der in Lüdenscheid geborene und in Schalksmühle aufgewachsene Autor veröffentlichte bislang vier in Lüdenscheid angesiedelte Regionalkrimis. Die Einnahmen der Veranstaltung, die auf große Resonanz stieß, kamen einerseits diversen Spenden-Projekten der Soroptimistinnen zugute, andererseits, und auf Wunsch des Autors, der Integrativen Kulturwerkstatt Alte Schule.
Da es sich bei der Kriminacht um eine reine Benefizveranstaltung handelte, trat Wagner honorarfrei auf. Neben der Lesung hatten die Gäste zudem die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Bücher-Flohmarktes
mit guter Krimi-Literatur einzudecken. Auch die Erlöse aus diesem Verkauf kamen den verschiedenen Spenden-Zwecken des Abends zugute, ebenso wie der Inhalt der Spendenboxen, die an
mehreren Stellen die Möglichkeit zu finanzieller Unterstützung boten.
Wie schon die drei vorangegangenen Bücher des Regionalkrimi-Spezialisten dreht sich auch sein aktueller Roman „Himmelfahrt.Höllenfahrt“ um ein recht skurriles Ermittler-Quartett, das eben nicht – wie
von anderen Krimi-Reihen gewohnt – aus Kriminalbeamten oder Gerichtsmedizinern besteht. Im Mittelpunkt der Truppe steht die pensionierte Lehrerin Lieselotte Larisch, die von dem Mittvierziger und
Frührentner Theo Kettling, der attraktiven Studentin Sabine und der deutschen Dogge Cleo unterstützt wird. Ferner sind die Lüdenscheid-Krimis in den 70er-Jahren angesiedelt, sodass mit der ebenso spannenden
wie witzigen Handlung immer auch eine treffliche Schilderung des Zeit- und Lokalkolorits einhergeht, bei dem vor allem die Lüdenscheider im Alter jenseits der 50 in authentischen Erinnerungen schwelgen können.
Wie von Michael Wagner gewohnt, wurde den vielen Zuschauerinnen und Zuschauern am Freitag keine gewöhnliche Lesung geboten – vielmehr servierte der Autor, begleitet von historischen Fotografien der
60er- und 70er- Jahre aus Lüdenscheid, launige Erzählungen, bei denen auch das Drumherum der Krimi-Handlung mit einer gewissen Freude an der Schauspielerei vermittelt wurde. Denn schließlich war
der Autor einmal Mitglied des Ensembles der Altstadtbühne, sodass sich in seinen Lesungen stets auch die Liebe zur Schauspielerei treffend widerspiegelt.
In „Himmelfahrt.Höllenfahrt“geht es unter anderem um den Unfalltod eines kleinen Mädchens, das möglicherweise mit einer zehn Jahre zurückliegenden Vergewaltigung in Verbindung steht, sowie um Ermittlungen
des skurrilen Hobby-Kriminalisten-Teams in Alt-Hellersen oder auf dem Bürgerschützenfest auf der Hohen Steinert. Zudem erhielt eine Zuschauerin, wie immer bei den Wagner-Lesungen, die
Möglichkeit, weibliche Parts des Buches, darunter natürlich auch Lieselotte Larisch, zu lesen. Diesmal erklärte sich Barbara Niclas zu dem Spaß bereit und erhielt am Ende natürlich vom Autor einen Button
mit der Aufschrift „Ich war Lieselotte Larisch“, den exklusiv nur Damen erhalten, die den Charakter auf einer Wagner-Lesung verkörpert haben.
Im Anschluss an die Lesung stand der Autor noch für Gespräche sowie das Signieren seiner Bücher zur Verfügung, die an einem Bücher-Tisch der Thalia-Buchhandlung während des Abends auch erworben werden konnten.
Kriminalistische Ermittlungen für den guten Zweck: Erstmals laden die Lüdenscheider Soroptimistinnen zu einer Kriminacht in die Stadtbücherei ein. Der Erlös der Veranstaltung kommt sozialen Projekten zugute.
Lüdenscheid – Die Soroptimistinnen in Lüdenscheid laden für Freitag, 24. November, zu einer Kriminacht in die Stadtbücherei ein – und zwar für einen guten Zweck: Unter dem Motto „Lit Lünsch“ liest Autor Michael Wagner aus seinem neuen Buch „Himmelfahrt. Höllenfahrt“ – dem mittlerweile vierten Krimi mit Lüdenscheider Lokalkolorit. Diesmal hat sein Hobby-Ermittlerteam einen spannenden Cold Case aus den 1970er-Jahren aufzuklären.
Michael Wagner wird seine Bücher auch mit in die Stadtbücherei bringen und gerne bereit sein, sie im Anschluss auch zu signieren, heißt es in der Einladung.
Nach der Lesung organisieren die Soroptimistinnen einen kleinen Flohmarkt, bei dem man sich mit gut erhaltenen, preiswerten Krimis versorgen kann. „In Gesellschaft von Krimi-Fans kann man den Abend dann bei einem Getränk ausklingen lassen“, heißt es weiter.
Die Soroptimistinnen weisen darauf hin, dass die Einnahmen der Lesung und des Flohmarkts den sozialen Projekten der Soroptimistinnen zugutekommen.
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 24. November, um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.40 Uhr. Karten zum Preis von 15 Euro sind online erhältlich unter https://soroptimistldenscheid.ticket.io
Lüdenscheid – „Jin, Jiyan, Azadi“ – auf deutsch „Frau, Leben, Freiheit“ – der Slogan, der seit sich seit den Protesten nach dem Tod der iranischen Studentin Jina Mahsa Amini in der Welt verbreitet hat, erklang am Mittwochabend auch in Lüdenscheid: Deutlich mehr als 100 Teilnehmer waren trotz des nasskalten Wetters bei der Demonstration und der anschließenden Kundgebung dabei, zu denen das Aktionsbündnis 8. März anlässlich des „Weltfrauenkampftages“ aufgerufen hatte.
Nicht nur Frauen marschierten mit Fahnen und Bannern vom Bahnhof aus über die Bahnhofstraße an der Christuskirche vorbei, weiter über die Knapper Straße zur abschließenden Kundgebung auf dem Rathausplatz: Das Organisationsteam stellte erfreut fest, dass sich deutlich mehr Männer als bei der Premiere vor einem Jahr der Kundgebung angeschlossen hatten, um ein Zeichen für Gleichberechtigung und gegen Gewalt und Diskriminierung von Frauen zu setzen. In den Redebeiträgen ging es nicht nur um die systematische Unterdrückung von Frauen durch politische Regime in Ländern wie dem Iran oder Afghanistan, sondern auch um physische, sexuelle und psychische Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung, denen Frauen in allen Gesellschaften ausgesetzt sind – oft hinter geschlossen Türen, oder in einer beispielsweise durch Obdachlosigkeit ohnehin geschwächten Position.
Vertreterinnen des alevitischen Kulturvereins, der mit einer Abordnung mit Frauen, Männern und Kindern an der Kundgebung teilnahm, beschrieben, wie in ihrer Religionsgemeinschaft die Gleichberechtigung von Frauen und Männern seit jeher fest verankert ist. Sie klagten die zunehmende Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen in der Türkei an. Karin Lenz von den Soroptimistinnen legte einen Fokus ihrer Rede auf Bildung, die Frauen in vielen Ländern versagt werde – aber betonte auch, dass sie sowohl für Mädchen als auch für Jungen der Weg aus Armut und Emanzipation ist. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lüdenscheid, Franziska Eicker, machte unter anderem deutlich, dass der Kampf für Frauenrechte die gesamte Gesellschaft betrifft: „Wir können nur eine gerechte Welt schaffen, wenn wir alle zusammenarbeiten, um Diskriminierung und Ungleichheit zu beseitigen. Feminismus ist keine antimännliche Bewegung.“
Seit vielen Jahrzehnten ist der Lüdenscheider Verein Eschan Träger der Atefa-Mädchenschule im afghanischen Estalef. Am Mittwoch konnten der Vorsitzende des Vereins, Dr. Anwar Nabiyar, seine Ehefrau Parwin Nabiyar sowie Kassenwart Rolf Scholten und seine Ehefrau Dr. Arnhild Scholten, die Mitglied im Verein ist und dessen Kooperation mit dem Bergstadt-Gymnasium koordiniert, von Soroptimist International Lüdenscheid eine Spende in Höhe von 3000 Euro in der Stadtbücherei entgegennehmen. Von Soroptimist International Lüdenscheid waren die Präsidentin Katja Hafenrichter, die das Amt am 1. Januar 2023 für zwei Jahre übernommen hat, die Past-Präsidentin Dr. Sigrid Hagenah sowie Barbara Niclas zur Spendenübergabe vor Ort. Gesammelt wurde der Spendenbetrag zum einen im Rahmen einer Filmvorführung von Soroptimist International Lüdenscheid im Filmpalast (900 Euro) sowie des neunten Kneipenquiz in der Tanzschule S, bei dem rund 2000 Euro zusammenkamen. Der Spendenbetrag wurde dann aus der Vereinskasse auf 3000 Euro aufgerundet. „Unser Ziel ist es, Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt zu unterstützen und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, erklärte Präsidentin Katja Hafenrichter. bot/Foto: Othlinghaus
Die Lehrküche in der Hundertwasserschule in der Rahmede ist so etwas wie Annette Soenneckes (Zweite von rechts) zweites Zuhause: Als dort noch die Hauptschule untergebracht war, hat sie dort jahrelang für die Volkshochschule (VHS) Rahmede Kochkurse angeboten. Als jetzt ein runder Geburtstag anstand, kochte sie aus diesem Anlass dort zusammen mit ihren Freundinnen von den Soroptimistinnen aus Lüdenscheid. Statt Geschenken bat sie um Spenden, der Club stockte die Summe am Ende auf. So kamen 1000 Euro zusammen, die die Präsidentin Sigrid Hagenah (rechts) nun an Schulleiter Matthias Malter und Alexandra Schneppendahl-Seppi und übergab. Foto: Bender
Anlässlich des „Orange Days“, des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25. November), hatte die Gleichstellungsbeauftragte Franziska Eicker dazu die Schauspielerin Günfer Cölgecen aus Bochum zu einer Lesung aus dem autobiographischen Buch „Das Mädchen auf dem Eisfeld“ der französischen Autorin Adélaide Bon eingeladen. Den musikalischen Part ihres erschütternden Vortrags, der Gänsehaut verursachte, übernahm der Musiker Filip Alilovic aus Dortmund, der Worte, Gefühle und Stimmungen des erzählten Grauens eindrucksvoll auf der Gitarre mit seiner eigens zur Lesung komponierten Musik untermauerte.
Dem künstlerischen Teil des Abends schloss sich ein Kurzvortrag von Jessica Mäkilä von der Frauenberatungsstelle Märkischer Kreis – Hauptgeschäftsstelle Lüdenscheid – an, in dem Hilfsangebote bei sexualisierter Gewalt im Fokus standen.
Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Soroptimist International Club Lüdenscheid, dessen Präsidentin Dr. Sigrid Hagenah auf das diesjährige Motto der Kampagne „Read the Signs“ aufmerksam machte. „Wir versuchen den Blickwinkel auf die Prävention zu richten“, erklärte sie. Auf Anzeichen einer toxischen Beziehung, aus der häusliche Gewalt entstehen kann, wies sie hin. Gleichsam als Ersatz für die in diesem Jahr wegen der Energiekrise bewusst nicht angestrahlten Gebäude zum „Orange Day“ dienten kleine Lampen, die nachhaltig über Photovoltaik betrieben wurden. Neben den Soroptimistinnen war auch die Aktionsgruppe 8. März zugegen.
Schwer zu ertragen – da intensiv und fesselnd vorgetragen – waren die Auszüge aus Adélaide Bons Buch, in dem die Autorin von Missbrauch im Kindesalter und der Rückeroberung ihres Lebens, die ihr nach dem traumatischen Erlebnis erst als erwachsener Frau gelang, erzählt. Bildhaft führte Günfer Cölgecen das Erlebte vor Augen – den Missbrauch im Hauseingang durch einen Pädophilen, Selbsthass, Leere und den ständigen Versuch, das Trauma zu verdrängen. Nichts war nach der Tat so, wie es vorher war. Wie ein dunkler Schatten, der sich auf ihre Seele gelegt hatte, verfolgte die Vergewaltigung die Neunjährige auf dem Weg zur erwachsenen Frau. Erst als Erwachsene schaffte sie es, die Tat als solche zu benennen. Zur Polizei, unzähligen Therapiesitzungen und in den Gerichtssaal nahm die Schauspielerin ihre Zuhörer mit. An Fressattacken der geschändeten, sich hässlich und schuldig fühlenden Protagonistin, gescheiterten Beziehungen und einem erst allmählich einsetzenden Heilungsprozess ließ sie teilhaben. Mit erschütternden Zahlen untermauerte Jessica Mäkilä das Gehörte. „Jede siebte Frau ist von strafrechtlich relevanter Gewalt betroffen“, erklärte sie. „Sexualisierte Gewalt kann jedem widerfahren.“ Auf die Arbeit der Beratungsstelle ging sie ein. Das eindrückliche Schlusswort blieb Franziska Eicker, die das Anliegen des Abends aufrüttelnd zusammenfasste.
Zum zweiten Mal nach der Corona-Pause und zum zehnten Mal insgesamt haben die Soroptimistinnen – im Bild Karin Lenz, Manuela Klüttermann, Anette Kremp, Karin Lutterbeck und Konstantina Harrass – am Samstag ihr Kneipenquiz durchgeführt – zum zweiten Mal in der Tanzschule S, die ihre Räume kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Knapp 100 Rätselfreunde waren diesmal zu dem vergnüglichen Abend erschienen, mit dem die Soroptimistinnen stets Geld für den guten Zweck generieren. Insgesamt 2000 Euro sind am Samstag zusammengekommen. Der Erlös wird diesmal der Atefa-Mädchenschule im afghanischen Estalef zugutekommen. Foto: Popovici
In kleinem Rahmen feierte der Soroptimist International Club Lüdenscheid am Montag im Hotel Restaurant Passmann den 30. Geburtstag. Auf den Tag genau 30 Jahre nach der Gründung des Serviceclubs kamen die Frauen mit ihren Partnern und Ehemännern zu einer internen Feier zusammen, um drei Jahrzehnte in gemütlicher Runde Revue passieren zu lassen. Club-Präsidentin Sigrid Hagenah hieß die Geburtstagsrunde zum Austausch und gemeinsamen Essen willkommen. Dias riefen die Aktivitäten und Unternehmungen aus 30 Jahren Clubbestehen in Erinnerung. Groß feiern wird der Serviceclub berufstätiger Frauen seinen Geburtstag am 17. Juni kommenden Jahres. Zu der Feier, die in der Phänomenta stattfinden soll, möchten die Frauen dann auch die anderen Serviceclubs und ihre Kooperationspartner einladen. MS/Foto: Jakob Salzmann
Nach langer Pause fand im Filmpalast die erste Film-Matinee der Soroptimistinnen um Präsidentin Dr. Sigrid Hagenah statt. Gezeigt wurde der Film Madres Paralelas. Der Kinosaal war mit 61 Personen gut gefüllt. Der Erlös wird für soziale Projekte verwendet. Unter anderem sollen Schulen in Afghanistan und ukrainische Flüchtlinge lokal und überregional unterstützt werden. Die Matinee soll 2023 fortgesetzt werden. „Soroptimist International Deutschland“ ist eine weltweite Stimme für Frauen. CP/Foto: Popovici
Lüdenscheid - Nach langer coronabedingter Pause kann es nunmehr wieder stattfinden: Für Samstag, 7.Mai, laden die Soroptimistinnen in Lüdenscheid zur mittlerweile 9. Auflage des beliebten Kneipenquizzes ein. Da der vergnügliche Wettstreit nicht mehr bei Dahlmann, dem langjährigen Austragungsort, stattfinden kann, haben die Organisatorinnen mit der Tanzschule S eine neue Partnerin für das Event gefunden. Am bisherigen Prozedere ändert sich jedoch nichts: Stammgäste und neue Rätselfans sind gleichermaßen für den 7. Mai ab 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) zum Mitmachen eingeladen. Wie bisher wird in Teams mit maximal zehn Personen geraten — und eine Teilnahme ist sowohl einzeln als auch als Gruppe möglich. Einmal mehr sorgen die Soroptimistinnen für die Quizfragen aus allen Lebensbereichen — die erfolgreichsten Teams des Abends können sich am Ende auf kleine Preise freuen. Für Getränke und kleine Speisen sorgt das Team der Tanzschule. Und: Wie schon bei den vorangegangenen Veranstaltungen fließt der Erlös des Abends (Startgeld 12 Euro/Person) in die sozialen Projekte des SI-Clubs. kes
Karten
für das Kneipenquiz sind ausschließlich online über die Tanzschule buchbar: Kneipen Quiz (nimbuscloud.at)
Der Vorverkauf startet am Donnerstag, 7. April, das Startgeld beträgt 12 Euro pro Person. Die Veranstalterinnen weiden darauf hin, dass die Karten begrenzt sind und vor Ort die Aktuellen Corona-Regeln gelten.-
VON BETTINA GÖRLITZER (Artikel aus den Lüdenscheider Nachrichten vom 10.03. 2022)
Lüdenscheid — Die Redebeiträge über Gewalt gegenüber Frauen und patriarchale Strukturen, die es weltweit zu bekämpfen gelte, waren bei der Kundgebung zum Weltfrauentag, den die Veranstalter vom Aktionsbündnis 8.März als „Frauenkampftag" verstanden wissen wollen, das eine. Nach einem Demonstrationszug vom Bahnhof, vorbei an der Christuskirche und über die Knapper Straße ging es bei der abschließenden Kundgebung auf dem Sternplatz um den Schutz von Frauen, ihre Selbstbestimmung sowie um die Gleichberechtigung aller Menschen in der Gesellschaft, auf dem Arbeitsmarkt und vor dem Gesetz. Neben Mitgliedern des Aktionsbündnisses ergriffen Vertreter des Soroptimist Club Lüdenscheid und Otto Ersching, Sprecher der Lüdenscheider Linken, sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lüdenscheid, Franziska Eicker, das Wort. Alle gaben sich kämpferisch und sprachen zahlreiche Themen an, bei denen es noch Handlungsbedarf gibt, um Frauen vor physischer und psychischer Gewalt und Unterdrückung, aber auch vor Armut zu schützen und die Gleichberechtigung aller Menschen zu erreichen. Dass dies im 21. Jahrhundert auch in westlich-demokratischen Gesellschaften noch ein wichtiges Thema ist, verdeutlichte allerdings eine Szene, die besser hätte nicht geplant werden können. Als die erste Rednerin unter anderem forderte, die Sexualisierung des weiblichen Körpers zu stoppen, und sagte, dass es nicht sein dürfe, dass eine Frau eines Cafés verwiesen werde, weil sie ihr Kind stille, sprang ein Passant nach vorne, ergriff das Mikro und schimpfte, dass Frauen eben das gerade nicht tun sollten. Der Mann wurde schnell weggedrängt und schließlich auch von der Polizei, die den Demonstrationszug und die Kundgebung begleitet hatte, beruhigt. Aber auch wenn die Veranstaltung nahtlos fortgesetzt wurde, beschäftigte diese Szene die Teilnehmer nachhaltig. Zum Abschluss ergriff eine Frau spontan das Mikro, die keinen Redebeitrag angemeldet hatte, und brachte ihren Eindruck auf den Punkt: Wie dieser Mann der Rednerin das Mikro aus der Hand genommen habe, zeige, „dass auch wir hier noch längst nicht am Ende sind".
Linke lädt ein
Die Lüdenscheider Linke lädt anlässlich des Frauentags für Sonntag, 13. März, ab 15 Uhr ins Linke Zentrum (LiZ), Knapper Straße 69a, ein. Für Kaffee, Kuchen und Kaltgetränke ist gesorgt. Der Liedermacher Rüdiger Drallmeyer werde an dem Sonntag wieder für den kulturellen Beitrag verantwortlich sein. Dr. Gudrun Benkhofer vom Bündnis 8. März wird einen Redebeitrag halten.
Bereits zum 3. Mal hat der Soroptimist International Club Lüdenscheid einen Förderpreis für junge Frauen in MINT-Berufen oder Ausbildungen, also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, verliehen:
Für den Förder- preis 2021 wählte die Jury unter den eingegangenen Bewerbungen Olivia Hecking aus.
Die Neheimerin ist Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und besucht derzeit die Meisterschule für Installateure und Heizungsbauer am Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen. Vom dortigen Abteilungsleiter Marc Padberg hatte es zuvor eine entsprechende Empfehlung gegeben, in der es hieß: „Neben ihrem selbstlosen Ehrgeiz hat Olivia Hecking immer ihr soziales Umfeld im Blick und mit ihrer Persönlichkeit Führungsqualitäten."
Einmal mehr konnte die Preisverleihung durch Club-Präsidentin Dr. Sigrid Hagenah pandemiebedingt nur per Zoom-Meeting stattfinden. Dennoch durfte sich Olivia Hecking, die anderen jungen Frauen in männerdominierten Arbeitsfeldern ein Vorbild sein möchte, über eine Urkunde, ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro und die Gratulationen aller Clubmitglieder freuen. Eine der Hauptzielsetzungen von Soroptimist International ist der ungehinderte Zugang zu Bildung und Ausbildung für Frauen und Mädchen — und damit auch ein Anliegen des Lüdenscheider Clubs.
Arche Lüdenscheid: Soroptimisten spenden 2000 Euro für die Trauerbegleitung von Kindern
Lüdenscheider Nachrichten vom 06.09.2017